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High Five mit Vreni Frost

Vreni Frost ist ein Multitalent online und offline. Podcasterin, Autorin und Moderatorin sind nur ein paar ihrer Talente. Mit uns spricht sie über die steten Veränderungen in ihrem beruflichen Leben.

Sophie Bleich
14. Oktober 2024

Wir haben mit ihr über die steten Veränderungen in ihren vielseitigen Jobs gesprochen.

Vreni in ihrer Wohnung in Berlin

1. Autorin, Moderatorin, Sprecherin, Malerin und noch vieles mehr – wie kommt es, dass du so viel gleichzeitig machst?

Früher wurde mir oft gesagt, ich solle mich auf etwas festlegen und können nicht auf so vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Ich hab das nie verstanden, beziehungsweise, eingesehen und deshalb mache ich, worauf ich Lust habe. Nämlich ein abwechslungsreiches Arbeitsleben führen, in dem ich immer neugierig und kreativ bleibe.

2. In Deutschland zähltest du zu den ersten Fashion Bloggerinnen – wie kam’s dazu und mit welchen Themen beschäftigst du dich heute?

Etwa 2009 saß eine junge Bloggerin namens Tavi Gavinson bei der Chanel Modenschau in der begehrten Front Row. Bloggen hat damals noch fast niemand kapiert (so wie es bei vielen immer noch mit Podcasts ist). Mich hat es fasziniert, weil es in der aufgebauscht elitären Modebubble auf einmal eine Demokratisierung gab und Akteur:innen auf den Bildschirm kamen, die es ohne Internet wahrscheinlich nicht oder nur mit riesigen Hürden geschafft hätten, so erfolgreich zu werden. Ich habe damals auch mit Mode angefangen und der Blog ist über 12 Jahre mit mir mitgewachsen. Am Ende habe ich mit einem kleinen Redaktionsteam gearbeitet und wir haben uns viel mit Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit und sonstigen Gesellschaftsthemen beschäftigt.

Vreni Frost strahlt wie hier immer Positivität aus

3. Du machst mit Hirn & Hupen einen Podcast über Frauengesundheit mit gleichnamigem Buch und hast ein Buch über Finanzen geschrieben – wie wichtig ist Inspiration durch Wissen als wahres Empowerment?

Wissen vertreibt Angst. Je mehr Menschen sich mit vermeintlich unangenehmen oder schambehafteten Themen beschäftigen, desto geringer wird die Hemmschwelle, diese Themen in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Gerade Frauen waren jahrzehntelang einfach unsichtbar, egal ob in Medizin, Politik oder Wirtschaft. Uns fehlen daher viele wichtige Daten und Erkenntnisse, die erst jetzt allmählich erhoben und gesammelt werden. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Gesellschaft in Punkto Gleichstellung verändern wird.

Je mehr Menschen sich mit vermeintlich unangenehmen oder schambehafteten Themen beschäftigen, desto geringer wird die Hemmschwelle, diese Themen in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken.

4. Du veränderst dich stetig in Themen, Arbeitsfeldern und Jobs – was reizt dich in Zukunft noch?

Unfassbar viel. Ich entwickle momentan zwei neue Podcasts zu Themen, die wahnsinnig spannend sind und die hoffentlich in Produktion gehen – dann mehr dazu. Außerdem will ich mehr malen, dazu brauche ich aber Ruhe und die habe ich oft nicht. Aber let’s go with the flow, es läuft gut und ich warte gespannt, was die nächste Welle anspült.

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft ist es eine Herausforderung, nicht sofort ein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich mal einen Tag lang nichts mache.

5. Karten auf den Tisch: Auch bei schier endloser Energie – wie motivierst du dich, wenn du mal wirklich down bist?

Vreni blickt mit Neugier in die Zukunft

Ich habe alles andere als endlose Energie. Als Mensch mit Panikstörung und Depressionen achte ich sehr auf meinen Energiehaushalt. An manchen Tagen bin ich froh, wenn ich das Bett verlasse und wenigstens mal dusche. Dafür habe ich auch Energiephasen, in denen ich dann wieder wahnsinnig viel schaffe. Aber: Ich achte grundsätzlich auf Ruhephasen. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft ist es eine Herausforderung, nicht sofort ein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich mal einen Tag lang nichts mache. Meine Motivation ist grundsätzlich die Leidenschaft für alle meine Projekte. Im Gegensatz zu vielen arbeitenden Menschen freue ich mich auf jeden Montag, weil in jeder Woche irgendwas Tolles passiert. Ich bin wahnsinnig stolz auf mich und freue mich, dass ich den Mut hatte, mir dieses Arbeitsleben zu ermöglichen.

Fotos: Alicia von Minckwitz

Links:

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Vrenis Buch

 

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